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Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde (griechisch: Phyton = Pflanze) ist eine Heilmethode der Naturmedizin, bei der pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) einsetzt werden.

Die Phytotherapie gehört zu den ältesten Therapien aller Heilkunden und zeichnet sich unter anderem auch dadurch aus, dass sie relativ gut verträglich und nebenwirkungsarm ist.

Sie wird von allen Völkern und sogar von Tieren angewandt. Hunde und auch Schimpansen kauen, wenn sie Verdauungsstörungen haben, auf bestimmten Pflanzen herum, die sie sonst nicht fressen.

Die Pflanzenheilkunde ist ein wichtiger Bestandteil aller traditionellen medizinischen Systeme – sowohl der sogenannten Schulmedizin, als auch beispielsweise der traditionellen chinesischen Medizin. Bei uns entwickelte sich die Phytotherapie im Laufe der letzten Jahre zu einer wissenschaftlich fundierten Medizinrichtung, die von Ärzten ebenso wie von Heilpraktikern eingesetzt wird.

Die Wirkung von pflanzlichen Präparaten muss heute wissenschaftlich belegt werden, damit die pflanzlichen Medikamente, deren Wirksamkeiten erfahrungsgemäß schon lange bekannt sind, auch von Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Berlin zugelassen werden. Viele früher fremde Arzneipflanzen sind in unseren Arzneischatz integriert worden (z. B. der traditionellen chinesischen Medizin).

Philosophie und Geschichte:
Heilpflanzen zur Heilung, Kräftigung und Erhaltung der Gesundheit wurden in Europa intensiv von den Mönchen und Ordensfrauen verwendet, und fast jedes Kloster hatte seinen eigenen kleinen Kräutergarten. Blätter, Blüten, Stängel, Wurzeln und Früchte wurden und werden zu Arzneimitteln verarbeitet. Die Erkenntnisse und Erfahrungen der Pflanzenheilkundigen wurde im Mittelalter Bestandteil der "wissenschaftlichen" Medizin. Seither werden pflanzliche Medikamente auch von Ärzten, Apothekern und Drogisten zur Heilung und Stärkung Kranker eingesetzt. Ein berühmter Vertreter der ärztlich eingesetzten Phytotherapie war Paracelsus (1493-1541), der seine medizinische Tätigkeit auf Erfahrung, Experimenten und Naturbeobachtungen gründete. Die abendländische Heiltradition verfügt über einen Arzneischatz der über eine jahrtausende alte Anwendungstradition zurückblickt. Vom Altertum und Mittelalter bis hin in die Neuzeit hat sich in Handschriften, Kräuterbüchern, in medizinischen und volksheilkundlichen Erfahrungsberichten immer mehr Wissen über Verwendung und Zubereitung pflanzlicher Arzneimittel angesammelt. Von ständiger Neugier getrieben lernten die Menschen schon in vorhistorischer Zeit den Gehalt der Inhaltsstoffe bei Kräutern und Wildpflanzen als Heilmittel zu nutzen. Sicher ist es kein Zufall, dass die großen Kräuterkundigen, wie die heilige Hildegard von Bingen, der Dominikaner Albertus Magnus, in jüngerer Zeit Sebstian Kneipp und Maria Treben, alles gläubige Menschen waren und von der "Apotheke Gottes" sprachen.

"Ähnliches mit Ähnlichem kurieren"

Da auch in der Homöopathie viele Arzneipflanzen genutzt werden, die auch in der Phytotherapie vorkommen, werden beide Heilweisen häufig verwechselt. Die Prinzipien, die der Homöopathie zu Grunde liegen, unterscheiden sich aber wesentlich von denen der Phytotherapie. Hier unterscheidet sich die Phytotherapie insbesondere von der Homöopathie, der anthroposophischen Medizin und der traditionellen Pflanzenmedizin, die Tees, Presssäfte und Öle einsetzt. Bei diesen Heilmitteln sind die Wirkstoffe z. T. so niedrig dosiert, dass sie sich kaum mehr messen lassen.

Seit den letzten ca. 50 Jahren werden in zunehmendem Maße auch naturwissenschaftlich-medizinische Methoden zu Erforschung von Wirk- und Inhaltsstoffen, zur Aufklärung der Wirkungsweise und zu der Anwendung von Arzneipflanzen eingesetzt. Dabei wird die Heilkraft einer Pflanze mit der Wirkung ihrer isolierten Inhaltsstoffe verwechselt; die Heilpflanze wird zum Wirkstoffträger reduziert. Unzählige der seit Jahrhunderten bewährten Drogen erhalten Negativmonographien, weil die Wissenschaft noch über keine adäquaten Nachweismethoden verfügt. Das Gänseblümchen wird trotz seines hochpotenten Wirkstoffgemischs mit einer Nullmonographie versehen. Wenn es so weitergeht, wird von der einstigen Fülle pflanzlicher Arzneien bald nur noch eine Handvoll standardisierter Monopräparate verbleiben: Johanniskraut für die Psyche, Mariendistel für die Leber, Schöllkraut für die Galle, usw. Heutzutage wissen wir mehr über die Inhaltsstoffe der Pflanzen, die Monografie und die genauen Einzelbestandteile wie Glykoside, Alkaloide, Ätherische Öle, Harze, Gerb- / Bitterstoffe, Vitamine, Fermente und Schleimstoffe.

 

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