(Ohr-)Akupunktur, Laserakupunktur, Akupressur, Klopfakupressur (EFT), Homöosiniatrie, Schröpftherapie
Akupunktur
Durch die Nadelung bestimmter Punkte auf der Körperoberfläche wird der Fluss der Lebensenergie reguliert. Diese Energie bezeichnen die Chinesen mit ”Qi". Qi fließt in einem energetischen Netzwerk von Kanälen (Meridiane) durch den Körper. Es verbindet nicht nur die Akupunkturpunkte, sondern über innere Verläufe auch die Organe miteinander und beeinflusst sie. Das westliche Erklärungsmodell versucht den energetischen Signalfluss über die Nervenbahnen des zentralen Nervensystems u. a. mit der Segmentanatomie zu erklären. Durch das Nadeln spezifischer Akupunkturpunkte wird der Organismus gezielt stimuliert, sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste von Erkrankungen veröffentlicht, die erfolgreich mit der Akupunktur behandelt werden können.
Ohr-Akupunktur
Die Ohr-Akupunktur ist im Gegensatz zur Körper-Akupunktur eine Reflexzonentherapie, vergleichbar der Fußreflexzonentherapie. Für die Diagnose und Behandlung kommen über 200 genau beschriebene Punkte in Frage. Über diese Punkte ist es möglich, die Funktionen von Organen, Nerven, Muskeln und Gelenken, aber auch den Geistes- und Gemütszustand mit sehr feinen Akupunkturnadeln zu beeinflussen. Eine weitere Behandlungsform am Ohr wird mit Hilfe von kleinen Magneten durchgeführt. Die Akupunkturpunkte werden hierbei behandelt, in dem sie mit kleinen aber leistungsfähigen Magneten besetzt werden. Dadurch geht nicht nur die magnetische Kraft auf die entsprechenden Punkte über, sondern der Clip, der den Magneten hält, übt auch noch einen positiven Druck aus. Bei besonders empfindlichen Personen oder Kindern können auch Samenkügelchen verwendet werden.
Die Ohr-Akupunktur eignet sich sehr gut in akuten Fällen, wie z. B.: starken Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Lumboischialgien, Allergien, sowie Kopfschmerzen, bis hin zur Migräne. Außerdem ist sie eine unterstützende Therapie zur Reduzierung des Gewichtes und auch zur Beendigung des Rauchens.
Philosophie und Geschichte: Die Ohr-Akupunktur, war bereits den alten chinesischen Heilkundigen bekannt. Diese Behandlungsmethode geriet aber sehr lange in Vergessenheit. In den fünfziger Jahren widmete der französische Arzt und Physiker Dr. Paul Nogier sich wieder eingehend der Ohrmuschel. Dr. Nogier erkannte, dass Bereiche der Ohrmuschel über Reflexe mit allen inneren Organen des Körpers verbunden sind. Wenn man die Lage dieser Reflexzonen im Ohr einzeichnet, zeigt sich das Bild eines auf dem Kopf stehenden Embryo, wobei der Kopf auf dem Ohrläppchen liegt.
Laserakupunktur
Unter einem „Laser“ versteht man ein Gerät, welches in der Lage ist, gebündeltes, gerichtetes Licht einer bestimmten Wellenlänge zu erzeugen. Dieses unterscheidet sich von natürlichem Licht unter anderem durch seine sehr große Energiedichte. Wenn das Laserlicht auf die Haut auftrifft, gibt es seine Energie zum Teil an die Zellen ab. Hierdurch können Akupunkturpunkte und Reflexzonen stimuliert werden. Diese stehen im Zusammenhang mit Energiebahnen, die als Meridiane bezeichnet werden. Fließt die Energie in diesen Bahnen im Gleichgewicht, so ist der Organismus gesund. Ein Ungleichgewicht oder eine Blockade der Energie führt auf Dauer zu Krankheit, die unter Umständen an einer ganz anderen Stelle des Körpers sichtbar wird, als an dem Ort, wo die Störung besteht. Die Behandlung muss, wie die Nadel-Akupunktur auch, je nach Ausmaß des Befundes, mehrmals wiederholt werden, bis es zu einer dauerhaften Stabilisierung kommt.
Akupressur
Die Akupressur ist wie die Akupunktur eine traditionelle chinesische Heilmethode, die bereits vor über 6000 Jahren in China angewendet wurde. Sie ist wahrscheinlich die historisch ältere Methode und ist sanfter als die Akupunktur, da die einzelnen Körperpunkte bzw. Leitbahnen mittels Fingerdruck und Reiben und nicht durch Stechen angeregt oder beruhigt werden. Durch den Druck auf die Akupressurpunkte entsteht eine Art elektrischer Strom, der Signale durch das Netz der Muskelhäute (Faszien) schickt und so Organe und Gewebe, die ganz woanders liegen, reflektorisch beeinflußt. Der Name Akupressur ist im Westen analog zu Akupunktur geprägt worden und impliziert die Behandlung der Punkte bzw. Bahnen mit Druck.
Klopfakupressur ( EFT “Emotional Freedom Techniques”)
Die Klopfakupressur ist eine einfache und wirkungsvolle Therapie-Methode, um emotionale Blockaden (belastende Emotionen) aufzulösen und schnell Erleichterung zu bringen. Die Klopfakupressur gehört zu den neuen, wegweisenden Therapieformen der noch jungen Energiepsychologie und basiert auf dem aus dem asiatischen Kulturkreis kommenden, über 6000 Jahre alten Wissen über das Energiesystem des menschlichen Körpers. Sie arbeitet mit dem Meridiansystem der chinesischen Akupunkturlehre. Es werden verschiedene Meridianpunkte in einer bestimmten Reihenfolge geklopft. Die Klopfakupressur hat ihren Ursprung in der von Dr. Roger Callahan in den 80er Jahren entwickelten “Gedankenfeld-Therapie” (TFT, Thought Field Therapy). Der amerikanische Psychologe Dr. Roger Callahan, der aus eigener Erfahrung wusste, wie sehr Ängste jegliche Lebensfreude nehmen können, hatte in seiner privaten Praxis sehr viel mit Patienten zu tun, die unter Ängsten und Phobien litten. 1995 standardisierte Gary Craig (Kalifornien), ein Ingenieur, Visionär und Schüler Callahans, das Verfahren. Gary Craig nannte seine Methode “Emotional Freedom Techniques” (EFT, Techniken für emotionale Freiheit).
Homöosiniatrie
Die Homöosiniatrie ist die Vereinigung von Homöopathie und Akupunktur. Sie geht zurück auf die Entdeckungen von Weihe, der für fast alle Akupunkturpunkte entsprechende homöopathische Mittel gefunden hat, und auch eigene Punkte beschrieben hat. Je nach Indikation werden homöopathische Mittel in die zugehörigen Akupunkturpunkte mit einer feinen Spritzennadel appliziert. Der Vorteil im Vergleich zur klassischen Akupunktur ist, dass hierbei nicht nur die Energie der Meridiane durch die Nadel aktiviert und zum fließen gebracht werden, sondern durch das gespritzte Material die Eigenschaften der Homöopathie ausgenutzt wird und in Synergismus die Heilkraft gesteigert wird. Die Homöosiniatrie versetzt den Therapeuten in die Lage, alle drei Kriterien einer wirksamen Akupunkturbehandlung zu erreichen: Verstärkung der Lokalwirkung am Akupunkturpunkt durch die "homöopathische" Quaddel (Injektion), Stimulation des Punktes bis zu 48 Stunden, minimale Belastung des Patienten. Durch die Homöosniatrie können auch reaktionsschwache Patienten, die normalerweise auf Akupunktur nur ungenügend ansprechen, behandelt werden.
Philosopie und Geschichte: Die Homöosiniatrie wurde sie im wesentlichen von dem französischen Arzt Roger de la Fuye zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelt. Dabei ist das Wirkprinzip dieser Therapieform, die auf einer Kombination der Jahrtausende alten chinesischen Akupunktur mit der Homöopathie Samuel Hahnemanns und der Druckpunktlehre August Weihes basiert, schon sehr viel länger bekannt. So wandten beispielsweise die nordkanadischen Stoney-Indianer traditionell eine Heilmethode an, bei der bestimmte Körperpunkte mit Steinnadeln gestochen oder geritzt und Pflanzensäfte in die Haut eingebracht werden. De la Fuye begegnete dieser Therapiemethode auf einer seiner Reisen, auf denen er bei anderen Völkern nach “neuen” medizinischen Erkenntnissen suchte. In der Folgezeit entwickelte der Neffe Jules Vernes eine ausgeklügelte Therapielehre, indem er bestimmten Akupunkturpunkten korrespondierende Homöopathika zuordnete. De la Fuye baute dabei auf den Arbeiten August Weihes auf, der bereits 1886 einen Zusammenhang zwischen bestimmten druckempfindlichen Punkten auf der Körperoberfläche und homöopathischen Arzneimitteln postulierte. Er hatte herausgefunden, dass ein bestimmter, ursprünglich schmerzhafter Druckpunkt durch ein spezifisches homöopathisches Mittel schmerzlos werden konnte. Hieraus entwickelte er ein ganzes System druckschmerzhafter Hautareale und korrespondierender Homöopathika, wobei viele dieser so genannten Weiheschen Punkte mit klassischen Akupunkturpunkten übereinstimmten. Der entscheidende Schritt zur Homöosiniatrie und damit zur Entwicklung einer neuen Therapierichtung war jedoch de la Fuye vorbehalten. Denn während die Druckpunkte Weihe lediglich zur Bestimmung einer geeigneten homöopathischen Arznei dienten, nutzte der Franzose auch die therapeutischen Möglichkeiten dieser Entdeckung. Indem er an den geeigneten Punkten sowohl Akupunkturnadeln setzte als auch zusätzlich noch das entsprechende Homöopathikum oral verabreichte, konnte er erstaunliche Behandlungserfolge erzielen. Die beiden Heilmethoden ergänzen und verstärken sich gegenseitig. Darüber hinaus erweiterte de la Fuye das System der Weihe-Punkte um eine Vielzahl zusätzlicher Punkte. Der letzte Schritt zur modernen Homöosiniatrie bestand schließlich darin, die Wirkstoffe direkt in die Akupunkturpunkte zu injizieren. Hierdurch wird die Wirkung nochmals verstärkt. Dabei kommen sowohl homöopathische Einzelmittel, als auch zunehmend moderne Komplexhomöopathika zum Einsatz. In Komplexmitteln sind mehrere homöopathische Inhaltsstoffe miteinander kombiniert, um die Wirksamkeit des Präparates zu erhöhen.
Schröpftherapie
Das Schröpfen gilt als schmerzlindernd und allgemein durchblutungsfördernd. Schröpfen ist eine alte Technik, die im Westen wie auch in China in der Volksmedizin angewandt wurde. In China verwendete man bereits im 2. Jahrhundert Rinderhörner zum Schröpfen. Die Schröpftherapie aktiviert das Immunsystem und löst Verhärtungen im Haut- und Unterhautgewebe. Der durch verschiedene Methoden im Schröpfkopf erzeugte Unterdruck lässt die kleinen Hautgefäße anschwellen und erzeugt eine Hautreizung und schließlich ein künstliches Hämatom. Wie beim Aderlass wird das Blut verdünnt und so die Fließfähigkeit erhöht. Diese Form der Ausleitung soll nicht nur Schadstoffe ausleiten sondern auch das Immunsystem stärken. Das Schröpfen ist eine Reflextherapie. Dabei werden über Hautzonen Heilreize ausgeübt, die auf den Organismus wirken.
Philosophie und Geschichte: Dem deutschen Arzt Dr. Bernhard Aschner (1883 - 1960) ist es zu verdanken, in seiner "Konstitutionstherapie" grundlegende Regeln für diese Therapieformen geschaffen zu haben. In dem er die Verfahren der Ableitungstherapie (Ausleitungstherapie) und “Säftereinigung” mit seiner “Konstitutionstherapie” verband, schuf er die Möglichkeit zur breiten und gezielten Anwendung dieser Behandlung bei den unterschiedlichsten Beschwerden. Die wissenschaftliche Grundlage für die Wirkung dieser traditionellen Methoden hat Prof. Pischinger in seiner "Grundregulation" zusammengefasst.
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