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Segment-Anatomie

Die Segmentierung ist das älteste, architektonische Gerüst der Evolution, das von der Pflanze bis zum Menschen nachweisbar ist. Sie ist, ob sichtbar oder unsichtbar, ein Ordnungsprinzip, das den Bauplan aller Wirbeltiere charakterisiert.

Ein Segment ist bei uns Menschen das Versorgungsgebiet eines Spinalnerves in Haut, Muskulatur, Knochen und inneren Organen (Dermatom, Myotom, Sklerotom, Enterotom u. a.) und die Basis der Wechselbeziehung zwischen Körperoberfläche und Körperinnerem.

Obwohl sich Segmentteile während der embryologischen Entwicklung weit voneinander verlagern können, bleiben sie dennoch lebenslang miteinander durch den selben Spinalnerven in Verbindung. Dies erklärt auch Schmerzen eines Segmentanteils an weit verstreuten Arealen. Im Zustand der Krankheit werden in der Segmentierung Veränderungen sichtbar. Durch diesen Mechanismus werden Wechselwirkungen und Projektionsphänomene an der Körperoberfläche sichtbar, welche dann für die Diagnose und Therapie genutzt werden können.

Die Segment-Anatomie bietet die Grundlage für die Akupunktur, Neuraltherapie, Mesotherapie und Manualtherapien.

Segmentdiagnostik und Segmenttherapie
Durch Druck auf Nervenendigungen, Akupunkturpunkten und Muskeln (Gelosen) innerhalb eines Segmentes ergeben sich Schlussfolgerungen (Befunde) über den Zustand innerer Organe.

Beschreibung des Verfahrens
Jedes erkrankte Organ projiziert eine Veränderung in der Schmerzempfindlichkeit, in der Hautspannung oder auch in der Temperatur und Farbe auf bestimmten Arealen in der Haut. Der Therapeut, der diese Hinweise zu deuten vermag, hat hiermit ein wertvolles Mittel an der Hand, Rückschlüsse auf Erkrankungen innerer Organe zu ziehen und diese über die selben Zonen therapeutisch zu beeinflussen. Man spricht dabei vom so genannten cutiviszeralen Reflexbogen (Haut-Eingeweide-Reflex). Durch die Versorgung innerer Organe mit Blutgefäßen und Nerven, werden bestimmte Signale auch in die in der Segmentlehre beschriebenen Hautareale übertragen. Die Projektionsgebiete auf der Haut nennt man Dermatome oder auch Head'sche Zonen.

Die therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung solchermaßen erkannter Störungen sind vielfältig. Als Therapiemöglichkeiten seien hier nur beispielhaft das Schröpfen, Fußreflexzonentherapie, Neuraltherapie, Mesotherapie, segmentgezielte Injektionen und Quaddelungen genannt.

Head’sche Zone:
Ist ein definiertes Hautareal, in dem eine über das zugehörige Rückenmarkssegment laufende Querverbindung zwischen dem somatischen und dem vegetativen Nervensystem zugeordneter innere Organe besteht. Eine Irritation des zugehörigen inneren Organs kann über einen viscero-cutanen Reflex eine meist gleichseitige Schmerzone der Haut zur Folge haben. Die Umkehr des Reflexgeschehens ist zur Beeinflussung innerer Organe nutzbar (cutivisceraler Reflex).

Mackenzie Zone:
Projektionsfelder der inneren Organe auf die Muskulatur. Im Falle einer Reizung oder Erkrankung eines inneren Organs meldet die korrelierende Mackenzie-Zone eine Schmerzempfindung oder Überempfindlichkeit.

Physiologie:
Das Phänomen der Schmerzprojektion wird durch das Zusammenführen neuronaler Erregungsleitungen verschiedener Nervenfasern im Rückenmark erklärt, die auch den Head’sche Zonen der Haut zugrunde liegt. Viszerale Afferenzen von bestimmten Organen (Informationen von den Eingeweiden, zählen zum vegetativen Nervensystem. z. B. Herz) und somatische Afferenzen (Meldungen von Sinnesorganen, wie Augen) von der Muskulatur führen im Rückenmark auf ein Neuron zusammen. Dieses Neuron meldet die Störung dem zentralen Nervensystem (ZNS). Der Organismus interpretiert die Meldung fälschlicherweise als Muskelschmerz.

Nervensystem (kleine Teilübersicht)
Im Hinblick auf seine Funktion lässt es sich grob gliedern in ein somatisches (animales, animalisches) und ein vegetatives (autonomes) Nervensystem:

Mittels des somatischen Nervensystems setzt sich der Organismus bewusst mit seiner Umwelt auseinander
(Außenwelt-Nervensystem).

Das vegetative Nervensystem ist demgegenüber für die eher unbewussten Organismus eigenen Funktionen zuständig
(Innenwelt-Nervensystem).

Es gliedert sich in Sympathikus und Parasympathikus.

Das ZNS besteht aus vielen spezialisierten Neuronen-Netzen, von denen Efferenzen abgehen und an denen Afferenzen enden.

Die Afferenzen ziehen nach zentral; auch hier unterscheidet man somatische und viszerale Fasern.

Somatische Afferenzen übermitteln haptische Reize (allgemeine somatische Afferenzen) oder Reize aus Auge, Gehör- und Gleichgewichtssinn (spezielle somatische Afferenzen).

Viszerale Afferenzen übermitteln mechanische, chemische oder Schmerz-Reize aus dem Körperinneren (allgemeine viszerale Afferenzen) oder Geruchs- und Geschmacksreize (spezielle viszerale Afferenzen).

Geschichte der Segmentdiagnostik und Segmenttherapie
Head, Mackenzie, Kibler, von Staa, Hansen und Krack zählen zu den Personen, welche die Segmentdiagnostik und -therapie systematisiert und einer wissenschaftlichen Anerkennung zugeführt haben. Doch die segmentalen Äußerungen innerer Erkrankungen gibt es, seitdem es Menschen gibt. Und zu jeder Zeit gab es andere, die in der Lage waren, diese äußeren Zeichen zu erkennen und in gewisser Weise darauf einzugehen. Es sei hier nur an die liebevolle Zuwendung und Berührung der Mutter durch ihre Hände bei ihrem kranken Kind erinnert, das einem Schmerz Linderung verschaffen kann, ohne das erkrankte Organ direkt zu therapieren. Ähnlich verhält es sich mit bestimmten Techniken, bei denen durch den Druck der Finger auf ein empfindliches Hautareal Linderung geschaffen wird. All diese Verfahren sind altüberliefert.

Anwendungsgebiete
Sämtliche Erkrankungen innerer Organe, die sich im Rahmen des cutiviszeralen Reflexbogens (Haut-Eingeweide-Reflex) auf der Haut äußern. Ferner alle anders diagnostizierten inneren Erkrankungen, die nach den Regeln der Reflexzonentherapie einer segmentalen Therapie zugänglich sind.

 

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